Bildergalerie
"Wonnestunden" im Schwetzinger Schlosspark am 17. Juli 2016
Wie geschaffen war dieser angenehm warme Sommertag für einen Besuch des Schwetzinger Schlossparks anlässlich des Mannheimer Mozartsommers 2016. Man hatte einfach Lust, zu genießen und Augen und Ohren verwöhnen zu lassen. Genau so hatte es sich das Nationaltheater auch gedacht, als Matthias Bretschneider den Veranstaltern den Vorschlag unterbreitet hatte: Musikgenuss, den das Publikum lustwandelnd im eindrucksvollen Ambiente der barocken Parkanlage erleben kann, ganz im Sinne Mozarts, der den heiteren Lebensgenuss in seiner Mannheimer Zeit sehr – vielleicht allzu sehr – schätzte. Unter dem Motto "Mozart im Park" hatte der Veranstalter nach Schwetzingen eingeladen.
Wolfgang Amadeus Mozart war von Mannheim und Schwetzingen ganz besonders angetan. Schon als Siebenjähriger war er mit seiner Schwester Nannerl als Wunderkind im Schwetzinger Schloss aufgetreten, sehr zur Freude des kunstbeflissenen Kurfürsten Carl-Theodor. Die dabei gewonnene Bekanntheit und Beliebtheit hoffte er in seiner späteren Mannheimer Zeit in eine lukrative Festeinstellung ummünzen zu können. Die Dinge verliefen nicht ganz in seinem Sinne, jedoch wurde er – wie könnte es bei ihm auch anders sein – mit einer leidenschaftliche Liebe belohnt. Aloisia Weber gab ihm zwar einen Korb, aber bei ihrer Schwester Constanze war er später erfolgreicher. Jedenfalls ist davon auszugehen, dass Mozart in dieser Zeit seine musikalischen und besonders seine kompositorischen Fähigkeiten weiter entwickeln konnte und für sein künftiges Schaffen entscheidende Impulse erhielt. Deshalb feiert man ihn mit dem sommerlichen Festival, den Mannheimer Mozarttagen; in diesem Jahr zum 6. Mal seit 2006.
In diesem Jahr war etwas ganz neu. Im Programmheft war dazu zu lesen: "Einen besonderen Höhepunkt bildet der 120-köpfige Posaunenchor der Badischen Posaunenarbeit, der ein Teil der größten organisierten Laienmusikerbewegungen Deutschlands ist und erstmals den Schwetzinger Schlosspark mit Mozart-Interpretationen zum Schwingen und Klingen bringt". Dr. Stefan Hübsch, Chorleiter in Dossenheim, Trompeter im Nordbadischen Blechbläserensemble und im Bläserkreis der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg, übernahm den Auftrag, Musik von Mozart zu arrangieren und zu dirigieren. Und um es vorwegzunehmen: Er hat das ehrgeizige Unterfangen zum Erfolg geführt. Neun bekannte Melodien aus Arien oder Chorgesängen der "Zauberflöte" hatte er bearbeitet, für ein kleineres Ensemble kamen noch sechs Stücke aus der "Hochzeit des Figaro" dazu, Stücke, die auf einfühlsame Weise Mozarts heiter verspielte und vor Sehnsucht schmachtende Musik vorführen. Dabei sind sie "stressfrei" spielbar und sehr gefällig anzuhören; also genau richtig für diesen Zweck, bei der die Leichtigkeit des Seins ausdrücklich im Vordergrund stehen sollte.
Erfreulicherweise fühlten sich überraschend viele Bläserinnen und Bläser von der Idee angesprochen, sodass der angekündigte Chor sich kurzerhand auf 240 Bläser verdoppelte, was die Anzahl der Freikarten für Begleitpersonen etwas knapp werden ließ. Das muss man eben wissen, wenn man uns einlädt: Posaunenchörler sind eine große Familie, ob mit oder ohne Instrument! Der Einsatz der Bläserinnen und Bläser samt ihren Chorleitern ist ganz ausdrücklich zu loben, galt es doch, die per Mail verschickten Noten auszudrucken, die Musikstücke zu proben und auch pünktlich zum gemeinsamen Einblasen und Proben da zu sein. Ich hatte den Eindruck, dass alle Beteiligten mit großem Spaß und großer Freude bei der Sache waren und sich der Aufwand allemal gelohnt hat.
Der große Chor hat die Zauberflöten-Suite zweimal aufgeführt: einmal zu Beginn der Veranstaltung um 14 Uhr und dann zum Abschluss gegen 16.40 Uhr. Zu beiden Auftritten, direkt hinter dem Haupteingang, kam eine stattliche Zahl an Zuhörerinnen und Zuhörern. Die Weitläufigkeit der Parkanlage vermittelt vielleicht eine etwas andere Einschätzung, aber man muss sich immer bewusstmachen, dass Bläser nun mal sehr weit zu hören sind. Nach Aussagen des Parkpersonals waren wohl ca. 2000 Besucher da und die werden uns kaum überhört haben. Vielfach waren sehr positive Kommentare zu hören. Unsere Musik scheint beim Publikum angekommen zu sein und – nicht nur uns – gefallen zu haben.
Zwischen den beiden Auftritten des großen Chors spielt ein kleines Ensemble aus NBB, KI und anderen am westlichen Ende des Parks ebenfalls zweimal die sechs Stücke aus dem "Figaro". Trotz der etwas abgelegenen Örtlichkeit fand sich auch hier eine ansehnliche Zuhörerschaft ein, obwohl es noch viele andere Darbietungen gab und der Besucher eine Auswahl treffen musste: Da gab es Mozart auf ungewöhnlichen Instrumenten wie Glasharmonika, Marimba (ein Vibraphon aus Holz) oder Dudelsack zu bestaunen, ein Konzert mit vier Kontrabässen, Auftritte des Kinderchors des Nationaltheaters und von Preisträgern von "Jugend musiziert" und anderes mehr.
Waren wir bei dieser Veranstaltung im Sinne unseres Auftrags im Namen des Herrn unterwegs? Ich bin überzeugt: ja! Denn es war ein eindrucksvolles Bekenntnis. Wir sind als Mitglieder christlicher Posaunenchöre aufgetreten und haben keinen Hehl daraus gemacht. Und schließlich haben wir in einer großen Gemeinschaft von Bläserinnen und Bläser mit Familie, Kind und Kegel einen sehr schönen Tag verlebt.
von Walter Pfefferle
Wie geschaffen war dieser angenehm warme Sommertag für einen Besuch des Schwetzinger Schlossparks anlässlich des Mannheimer Mozartsommers 2016. Man hatte einfach Lust, zu genießen und Augen und Ohren verwöhnen zu lassen. Genau so hatte es sich das Nationaltheater auch gedacht, als Matthias Bretschneider den Veranstaltern den Vorschlag unterbreitet hatte: Musikgenuss, den das Publikum lustwandelnd im eindrucksvollen Ambiente der barocken Parkanlage erleben kann, ganz im Sinne Mozarts, der den heiteren Lebensgenuss in seiner Mannheimer Zeit sehr – vielleicht allzu sehr – schätzte. Unter dem Motto "Mozart im Park" hatte der Veranstalter nach Schwetzingen eingeladen.
Wolfgang Amadeus Mozart war von Mannheim und Schwetzingen ganz besonders angetan. Schon als Siebenjähriger war er mit seiner Schwester Nannerl als Wunderkind im Schwetzinger Schloss aufgetreten, sehr zur Freude des kunstbeflissenen Kurfürsten Carl-Theodor. Die dabei gewonnene Bekanntheit und Beliebtheit hoffte er in seiner späteren Mannheimer Zeit in eine lukrative Festeinstellung ummünzen zu können. Die Dinge verliefen nicht ganz in seinem Sinne, jedoch wurde er – wie könnte es bei ihm auch anders sein – mit einer leidenschaftliche Liebe belohnt. Aloisia Weber gab ihm zwar einen Korb, aber bei ihrer Schwester Constanze war er später erfolgreicher. Jedenfalls ist davon auszugehen, dass Mozart in dieser Zeit seine musikalischen und besonders seine kompositorischen Fähigkeiten weiter entwickeln konnte und für sein künftiges Schaffen entscheidende Impulse erhielt. Deshalb feiert man ihn mit dem sommerlichen Festival, den Mannheimer Mozarttagen; in diesem Jahr zum 6. Mal seit 2006.
In diesem Jahr war etwas ganz neu. Im Programmheft war dazu zu lesen: "Einen besonderen Höhepunkt bildet der 120-köpfige Posaunenchor der Badischen Posaunenarbeit, der ein Teil der größten organisierten Laienmusikerbewegungen Deutschlands ist und erstmals den Schwetzinger Schlosspark mit Mozart-Interpretationen zum Schwingen und Klingen bringt". Dr. Stefan Hübsch, Chorleiter in Dossenheim, Trompeter im Nordbadischen Blechbläserensemble und im Bläserkreis der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg, übernahm den Auftrag, Musik von Mozart zu arrangieren und zu dirigieren. Und um es vorwegzunehmen: Er hat das ehrgeizige Unterfangen zum Erfolg geführt. Neun bekannte Melodien aus Arien oder Chorgesängen der "Zauberflöte" hatte er bearbeitet, für ein kleineres Ensemble kamen noch sechs Stücke aus der "Hochzeit des Figaro" dazu, Stücke, die auf einfühlsame Weise Mozarts heiter verspielte und vor Sehnsucht schmachtende Musik vorführen. Dabei sind sie "stressfrei" spielbar und sehr gefällig anzuhören; also genau richtig für diesen Zweck, bei der die Leichtigkeit des Seins ausdrücklich im Vordergrund stehen sollte.
Erfreulicherweise fühlten sich überraschend viele Bläserinnen und Bläser von der Idee angesprochen, sodass der angekündigte Chor sich kurzerhand auf 240 Bläser verdoppelte, was die Anzahl der Freikarten für Begleitpersonen etwas knapp werden ließ. Das muss man eben wissen, wenn man uns einlädt: Posaunenchörler sind eine große Familie, ob mit oder ohne Instrument! Der Einsatz der Bläserinnen und Bläser samt ihren Chorleitern ist ganz ausdrücklich zu loben, galt es doch, die per Mail verschickten Noten auszudrucken, die Musikstücke zu proben und auch pünktlich zum gemeinsamen Einblasen und Proben da zu sein. Ich hatte den Eindruck, dass alle Beteiligten mit großem Spaß und großer Freude bei der Sache waren und sich der Aufwand allemal gelohnt hat.
Der große Chor hat die Zauberflöten-Suite zweimal aufgeführt: einmal zu Beginn der Veranstaltung um 14 Uhr und dann zum Abschluss gegen 16.40 Uhr. Zu beiden Auftritten, direkt hinter dem Haupteingang, kam eine stattliche Zahl an Zuhörerinnen und Zuhörern. Die Weitläufigkeit der Parkanlage vermittelt vielleicht eine etwas andere Einschätzung, aber man muss sich immer bewusstmachen, dass Bläser nun mal sehr weit zu hören sind. Nach Aussagen des Parkpersonals waren wohl ca. 2000 Besucher da und die werden uns kaum überhört haben. Vielfach waren sehr positive Kommentare zu hören. Unsere Musik scheint beim Publikum angekommen zu sein und – nicht nur uns – gefallen zu haben.
Zwischen den beiden Auftritten des großen Chors spielt ein kleines Ensemble aus NBB, KI und anderen am westlichen Ende des Parks ebenfalls zweimal die sechs Stücke aus dem "Figaro". Trotz der etwas abgelegenen Örtlichkeit fand sich auch hier eine ansehnliche Zuhörerschaft ein, obwohl es noch viele andere Darbietungen gab und der Besucher eine Auswahl treffen musste: Da gab es Mozart auf ungewöhnlichen Instrumenten wie Glasharmonika, Marimba (ein Vibraphon aus Holz) oder Dudelsack zu bestaunen, ein Konzert mit vier Kontrabässen, Auftritte des Kinderchors des Nationaltheaters und von Preisträgern von "Jugend musiziert" und anderes mehr.
Waren wir bei dieser Veranstaltung im Sinne unseres Auftrags im Namen des Herrn unterwegs? Ich bin überzeugt: ja! Denn es war ein eindrucksvolles Bekenntnis. Wir sind als Mitglieder christlicher Posaunenchöre aufgetreten und haben keinen Hehl daraus gemacht. Und schließlich haben wir in einer großen Gemeinschaft von Bläserinnen und Bläser mit Familie, Kind und Kegel einen sehr schönen Tag verlebt.
von Walter Pfefferle